Die Polizeikorps der Schweiz und die Schweizerische Kriminalprävention setzen sich gemeinsam mit Anibis.ch für die Prävention von digitalem Liebesbetrug ein

Die Polizeikorps der Schweiz und die Schweizerische Kriminalprävention setzen sich gemeinsam mit Anibis.ch für die Prävention von digitalem Liebesbetrug einBern (ots) –

Aktuell startet der zweite Teil der nationalen Kampagne zur
Prävention von Cyberbetrug, der dem Thema Romance Scam gewidmet ist.
Die Polizeikorps der Schweiz und die Schweizerische
Kriminalprävention (SKP) bündeln ihre Kräfte mit Anibis.ch, um die
Bevölkerung für Verhaltensweisen zu sensibilisieren, die sie vor den
Risiken des oft sehr folgenschweren Romance Scams schützen. Die
Kantons- und Stadtpolizeien der Schweiz und die SKP haben am 17. Juni
2019 eine nationale Präventionskampagne lanciert, um die Bevölkerung
über die möglichen Gefahren im Zusammenhang mit der Nutzung des
Internets zu sensibilisieren. Anibis.ch, die grösste kostenlosen
Kleinanzeigen-Plattform der Westschweiz, unterstützt diese Bemühungen
ebenfalls. Als Teil der nationalen Präventionskampagne wird alle drei
Monate ein rund einminütiger Videoclip veröffentlicht, der auf den
sozialen Netzwerken verbreitet wird. Der erste Teil der Kampagne
widmete sich den Betrugsdelikten auf Kleinanzeigen-Plattformen und
wurde über alle polizeilichen Kanäle verbreitet und auch von
Anibis.ch aufgegriffen. Nun beschäftigt sich der zweite Teil mit dem
Thema Liebesbetrug im Internet (Romance Scam oder auch Love Scam).
Ende 2019 folgt der dritte Teil der Kampagne, in dem der
Deliktsbereich Money Mules thematisiert wird. Die Kampagne wird 2020
mit neuen Videoclips zu weiteren Formen von Internetbetrug
fortgesetzt. Parallel dazu werden in den Kantonen verschiedene
zusätzliche Sensibilisierungsaktionen durchgeführt. Dazu zählen etwa
Plakatkampagnen, Verteilung von Postkarten, Hintergrundartikel auf
Präventions-Webseiten und Vorträge.

«Und Sie? Hätten Sie ja gesagt?» Der zweite Teil der Kampagne will
nun auf die Gefahren einer spezifischen Form von Cyberbetrug
aufmerksam machen, bei dem Menschen ins Visier genommen werden, die
im Internet nach einer Partnerin oder einem Partner suchen oder für
entsprechende Anfragen empfänglich sind. Der Romance Scam ist ein
Delikt, das grosse und nachhaltige Schäden verursacht: Die Betrüger
und Betrügerinnen leeren nicht nur das Konto ihrer Opfer, sondern
brechen auch ihr Herz. Mit der Geschichte von Marie, die sich in den
fiktiven Franck verliebt und eine grosse Enttäuschung erlebt, sollen
die vier allgemeinen Botschaften der Kampagne hervorgehoben werden,
die das Risiko vermindern, Opfer eines Internetbetrugs zu werden:
– Vertrauen Sie nie jemandem, den Sie nur über Internet kennen.
– Geben Sie nie Ihre Passwörter oder Ihre amtlichen Dokumente weiter.
– Geben Sie nie intime Fotos oder Informationen preis.
– Leisten Sie nie eine Vorauszahlung, wenn Sie dem Gegenüber nicht
vollständig vertrauen.

Die landesweite Koordination der Präventionsarbeit ist umso
wichtiger, als die Cyberkriminalität in den letzten Jahren immer mehr
zugenommen hat. Die Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS)
belegen dies klar: Während die Zahl der Betrugsfälle 1990 noch 9238
betrug, lag sie 2018 bereits bei 16’319 (also plus 76,7 %), wobei ein
Grossteil der Zunahme dieser Art von Kriminalität auf die Entwicklung
des Internets zurückgeführt werden kann. Hinzu kommt, dass diese
kriminellen Praktiken international betrieben werden und sich extrem
rasch weiterentwickeln. Dies erschwert die strafrechtlichen
Ermittlungen, die aufgrund der Anzeigen der Opfer eingeleitet werden.
Da sich Opfer eines Romance Scams oft schämen, dass sie derart naiv
gewesen sind und sich auf diese Weise haben betrügen lassen,
tendieren sie dazu, keine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Es
ist also gut möglich, dass die Zahl der eingegangenen Anzeigen für
diese Art von Kriminalität nur die Spitze des Eisbergs ist. Ausserdem
kann der materielle Schaden im Zusammenhang mit einem Romance Scam
beträchtlich sein. 2017 hatte ein Schweizer Rentner beispielsweise
seiner virtuellen Partnerin aus Ghana Geschenke im Wert von fast
400’000 Franken gemacht. Zu diesem finanziellen Verlust hinzu kommen
die psychischen Schäden, die durch einen solchen Liebesbetrug
verursacht werden: Die Opfer verlieren nicht nur das Vertrauen in
sich selbst, sondern auch in andere Menschen. Vor diesem Kontext
kommt der Prävention von Romance Scams eine grosse Bedeutung zu.

Kontakt:
Schweizerische Kriminalprävention
Chantal Billaud
031 320 29 50
info@skppsc.chhttps://www.presseportal.ch/de/nr/100011391