“Judenplatz 1010” – Timothy Snyders “Rede an Europa”

“Judenplatz 1010” – Timothy Snyders “Rede an Europa”Wien (ots) – Gestern, Donnerstag (am Europatag) hielt der US-amerikanische
Historiker und Autor Timothy Snyder in Wien eine Grundsatzrede vor mehr als 500
Zuschauern am Judenplatz und tausenden Nutzern diverser Livestream-Angebote.

Direkt an das Publikum gerichtet, betonte Snyder: “Ihr seid mehr als eure
nationalen Mythen! Die vielen netten Geschichten von Ländern als unschuldigen
Opfern haben nichts mit der wirklichen Geschichte zu tun. Europa, wie wir es
jetzt kennen, ist historisch gesehen etwas völlig Neues. Gescheiterte
Kolonialreiche haben durch Kooperation aus der Europäischen Union die einzige
erfolgreiche Antwort auf ihr Scheitern gegeben und daraus den wohlhabendsten
Wirtschaftsraum der Welt gemacht.” Europas Gegner von innen und außen dagegen
würden die Europäer an ihrem schwächsten Punkt – ihren nationalistischen Mythen
– treffen. “Europa kann auch die Quelle der Hoffnung für die Zukunft sein –
gegen die Auswüchse der Globalisierung, die Gefahren der Digitalisierung und die
ökologischen Krisen. Ihr müsst es schaffen”, schloss der Historiker seine Rede.

Snyder lehrt an der Universität Yale und ist Permanent Fellow am Institut für
die Wissenschaften vom Menschen in Wien. Initiiert von der ERSTE Stiftung, wird
ab 2019 jährlich anlässlich des Europatags eine öffentliche Vorlesung am
Judenplatz abgehalten. Die Ansprache war der Auftakt zur Eröffnung der Wiener
Festwochen am 10. Mai und ist dauerhaft via http://www.erstestiftung.org/de/200/
abrufbar. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Wiener Festwochen, der
ERSTE Stiftung und des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen.

Marte: Erinnerung von unten und Appell zur BeteiligungDer Initiator des
Projekts, Boris Marte (stv. Vorstandsvorsitzender der ERSTE Stiftung), erklärte:
“In unserer schnelllebigen Zeit kann Geschichte für ideologische Zwecke leicht
instrumentalisiert werden. Umso wichtiger sind Klarstellungen, Festlegungen und
programmatische Erklärungen. Dies schaffen wir durch Erinnerung von unten an
einem besonderen Ort – dem Judenplatz mit seinem beeindruckenden und dauerhaften
Mahnmal mit dem flüchtigen Mittel der Rede, die über den Moment hinauswirken
soll. Europa als Friedensprojekt und die Wahrnehmung der Verantwortung für den
Anderen sind wichtiger Teil unserer europäischen Identität, so Marte, “wir
müssen uns dafür bei jeder Gelegenheit engagieren, einbringen und beteiligen –
das nächste Mal bei der Wahl zum Europäischen Parlament.”

Als “Tipping Point Talk 02: NORMATIVITY” füget sich die Premiere der “Rede an
Europa” heuer in die Veranstaltungsreihe “Tipping Point Talks” der ERSTE
Stiftung mit vier hochkarätigen RednerInnen ein. Diese ist der Beitrag der
Stiftung zum Jubiläum 200 Jahre Sparkassen im Jahr 2019 in Österreich. Als
Kuratorin der Reihe fungiert Verena Ringler.

Über die ERSTE Stiftung: Als Hauptaktionärin der Erste Group sichert die ERSTE
Stiftung die unabhängige Zukunft eines der größten Finanzdienstleister in
Zentral-, Ost- und Südosteuropa. Als österreichische Sparkassenstiftung
engagiert sich die Stiftung für das Gemeinwohl und investiert Teile ihrer
Dividende in die Region, in der die Erste Group tätig ist. Unsere Ziele sind die
Stärkung der Zivilgesellschaft, die Förderung von sozial benachteiligten Gruppen
und die Förderung der zeitgenössischen Kultur in Europa.

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Kontakt:
Tipping Point Talks Kommunikation
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thomas@goiser.at

ERSTE Stiftung Kommunikation
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+43 664 8385341
maribel.koeniger@erstestiftung.org

Institut für die Wissenschaften vom Menschen
Marion Gollner
+43-1 313 58 – 207
gollner@iwm.athttps://www.presseportal.ch/de/nr/100067667